Savalenrally 26. bis 29. Januar 2012

Route

Die Tour wird am 22. Januar 2012 beginnen. Es soll mit 2 Übernachtungen bis Kiel gehen. Von Kiel bis Oslo nehmen wir eine Fähre. An zwei weiteren Tagen, mit Übernachtung in einem Hüttendorf, wollen wir am 26. Januar am Ziel ankommen. Dort verbringen wir 3 Tage mit Ausflügen bei hoffentlich viel Schnee oder einfach mit Ausspannen, so wie jeder möchte. In 2 Tagen geht es dann zurück nach Oslo. Dort wollen wir vom 1. auf den 2. Februar wieder zurück nach Kiel fahren. Am 3. Februar sind wir dann alle wieder zu Hause.

 

Vorbereitungen

Das Fahrzeug

Mein Gespann ist eine Ural Sportsman mit Seitenwagenantrieb BJ 2009. Technisch habe ich ein paar kleine Veränderungen vorgenommen. Der Schlauch zwischen Motorgehäuse und Luftfilter führt jetzt einfach am Rahmen nach unten. Kondenswasser, das früher in das Luftfiltergehäuse abgeführt wurde, kann jetzt nicht im Filtergehäuse gefrieren und eventuelle Probleme verursachen. Die Vergaser sind fetter eingestellt und ich habe Iridiumzündkerzen eingebaut. Diese haben mir bereits nach den ersten 2 Tankfüllungen 1/2 Liter Benzin eingespart. Der Motor läuft auch wesentlich runder. Da sie laut Händler 4 Mal länger halten sollen als normale Kerzen, rechnen sie sich bei mehr Fahrspaß.

Die Konservierung des Gespanns habe ich in zwei Stufen vorgenommen. Alle Ecken, Schlitze, Schweißnäte sind zunächst in zwei Schichten Hohlraumwachs satt eingesprüht worden. Danach wurden alle Teile an denen Rost entstehen könnte nochmals mit einem dickflüssigen Haftöl eingesprüht. An Wachs habe ich drei 800ml Dosen und zwei Dosen Öl versprüht. Mache sagten, es sei zuviel. Da bei dem vielen Salz auf deutschen Strassen kein Lack lange hält und auch Aluminium gerne angegriffen wird, habe ich lieber nach dem Motto „viel hilft viel“ gehandelt. Ein Motorrad habe ich bereits leider durch fehlende Behandlung mit nur einem Sonntagsausflug  in „braun Flecktarn“ verwandelt.

In Norwegen dürfen, im Gegensatz zu Deutschland, Spikes gefahren werden. Hierzu habe ich zwei Heidenau Malte spiken lassen, die ich auf dem Kofferaum übereinander mitführe. Hierzu wurde der Dorn und der Gepäckträger höher gesetzt.

Zum Hände wärmen sind Heizgriffe und Bagster Lenkerstulpen montiert. Bis -5° trage ich darin nur Sommerhandschuhe, den Rest besorgt dann die Elektrik. Leider musste ich feststellen, dass diese Stulpen nicht wasserdicht sind. Bei tiefen Temperaturen soll es ja bekanntlich nicht regnen und tiefe Temperaturen soll es ja geben. Also hoffen und zur Sicherheit noch wasserdichte Winterhandschuhe mitnehmen.

Am nächsten Wochenende wird dann noch ein Ölwechsel auf Racingöl 5W30 von Rockoil durchgeführt, damit bei Temperaturen unter -20° (hoffentlich) das Öl keine Konsistenz von Margarine aufweist.

Die Kleidung

Als Kleidung werde ich einen A4 Anzug von functional design tragen. Weiterhin habe ich mir die Stiefel Kamik Patriot 3 besorgt. Bei 3-6° waren mir diese allerdings schon zu warm, auch ohne Wollsocken. Sicherheitshalber nehme ich noch meine bewährten BW-Stiefel mit, die ich schon mit BW-Wollstrümpfen erfolgreich bis -10° getragen habe. Als weiterer Kälteschutz wird Fleece-Unterwäsche in mehreren Schichten dienen, falls es richtig kalt werden sollte.

Damit der Atem nicht die Sicht durch Befrieren des Visiers beeinflußt wird, habe ich mir einen HJC-Helm mit Heizvisier zugelegt. Darunter trage ich eine Haube, die nur das Augenfeld frei läßt. Als Brillenträger habe ich damit aber noch nicht die optimalen Erfahrungen gemacht. Mein Optiker hat mir hierzu Brillengläser der Firma Essilor empfohlen, die weder beschlagen noch befrieren sollen. Damit habe ich im normalen Bereich (Kopf über kochendem Wasser) schon ausgezeichnete Ergebnisse erzielen dürfen. Hierüber werde ich noch speziell berichten, da diese Gläser neu sind und noch nie unter solchen Bedingungen getestet wurden, geschweige darüber in anderen Berichten erwähnt wurden. Das könnte interessant für alle Motorrad fahrende Brillenträger werden.

 

Die Elektronik

Zur Kommunikation untereinander setzen wir eine Sprechanlage ein, die es sowohl erlaubt mit dem Beifahrer als auch mit anderen Gruppenmitgliedern zu sprechen.

Zur Routenaufzeichnung nutze ich ein Garmin Zümo 550.

Für Fotos nehme ich eine kleine Olympus-Kamera mit. Filme werde ich mit einer GoPro Hero aufnehmen, die ich am Helm befestige. Da Akku-Kapazitäten bei extremer Kälte nicht so hoch sind, habe ich hierzu noch zwei Ersatz-Akkus im Gepäck. Um alles zeitnah verarbeiten zu können reist noch ein Netbook mit UMTS-Stick mit. Alle portable Elektronik gut verpackt in einem gut gepolsterten, wärmeisolierten Koffer, da es schon vorgekommen sein soll, dass LCD-Displays eingefroren sind und danach defekt waren.

Eine Stromversorgung im Beiwagen wird dazu dienen notfalls leere Akkus zu laden. Ansonsten ist geplant die Akkus über Nacht an der Steckdose wieder mit Elektronen voll zu pumpen.